Sehr geehrter Herr Kultusminister Stoch,
um in Baden-Württemberg einen schuldenfreien Haushalt zu erreichen, wird in allen Ministerien gespart. Zahlen aus dem von Ihnen geführten Kultusministerium zeigen uns die Personal – und Sachkosten pro Schüler im Schuljahr 2014/2015:
- Werkrealschule 4200 €
- Realschule 3400 €
- Gymnasium 4200 €
- Gemeinschaftsschule 8200 €
Diese Zahlen werfen Fragen auf:
- Die Realschule ist die wirtschaftlichste Schulart, lief in den vergangenen Jahrzehnten am geräuschlosesten und hat hervorragende Ergebnisse produziert. Warum wird von Ihrer Regierung der Realschule nicht die Freiheit gegeben, sich so weiterzuentwickeln, wie diese es wünscht? Wieso wird sie offensichtlich darauf ausgerichtet in der Gemeinschaftsschule aufzugehen?
- Warum wird die Schulform der Gemeinschaftsschule am meisten gefördert, die mit großem Abstand am teuersten ist, obwohl es im Landtag und in der Bevölkerung massiven Widerstand gegen den weiteren Ausbau des Projekts Gemeinschaftsschule gibt und diese Schulform in anderen Bundesländern nachweislich nicht zu einer Verbesserung der Bildungsstandards geführt hat?
- Wie garantieren Sie, dass mit der Umstrukturierung des Schulwesens die Bildungsabschlüsse aus Baden-Württemberg, die einst Spitzenreiter in der Bundesrepublik waren, nicht auf das Niveau anderer Bundesländer fallen, die die Gemeinschaftsschule schon haben? Wieso wird eine beträchtliche Geldsumme in Strukturen gepumpt, die nachweislich keine besseren Ergebnisse liefern? Welche verdeckten Ziele („hidden agenda“) liegen vor?
Mit freundlichen Grüßen